Autor Thema: Labor Netzgerät Verheizt  (Gelesen 15152 mal)

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« am: November 01, 2010, 06:43:11 Nachmittag »
Hallo Zusammen....

Ich brauche dringend hilfe von euch... und zwar hat sich mein Labornetzgerät verabschiedet.

Ich war gerade daran eine Defekte Endstufe zu Testen (0 Volt, über 8 Amp.) da machte es klack und die Primäre Sicherung 250V/2Amp. war futsch.

Nun "würde es wieder funktionieren, aber leider lässt es Sekundär seitig volle 48 Volt DC und 96 Volt AC raus.

Ich kann es nicht mehr von 0V auf 30V regulieren.

2 Widerstände (rot-vio-rot-gold) sehen jedoch sehr seltsam aus, als hätten die mal warm bekommen. Müssten ja 2,7kohm wiederstände sein.....

PS: das Netzgerät ist made in West Germany :-)


vielen Dank für eure Tipps.....

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #1 am: November 01, 2010, 09:39:14 Nachmittag »
So, habe unterdessen etwas gesucht..... einen 1kohm Widerstand fand ich, dessen Wert sich verabschiedet hatte.

Aber leider ist das nicht die einzige Ursache.

Nachtrag: Seit seinem Unfall ist es auch nicht mehr Kurzschluss-sicher !!! :-(  zum Glück hab ich ein 10er Pack 250V/2A-Sicherungen :-)

Hat jemand eine Idee woran es liegen könnte?

Solltet ihr weitere Infos brauchen dann frag nur...

Danke im Vorraus

Offline el-haber

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #2 am: November 02, 2010, 09:36:27 Vormittag »
Hi,
Schaltplan gibt es keinen?
Welcher Regler-IC steckt auf der Platine - oft kann dann in den App-Notes dieses Reglers die Schaltung abgeschätzt werden.

Ich vermute (Glaskugelguck) auch einen defekt in einem der beiden Linearregler-Transistoren an der Rückwand.
Es gibt dort auch eine Thermosicherung - hat die sich wieder zurückgestellt? Schaltet die Sicherung die 8A (5A ist bei dem Netzteil als max. angegeben?).

Cu
St.

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #3 am: November 02, 2010, 05:02:09 Nachmittag »
Hallo el-haber

Es hat 2 IC`s. Einen NE555 den ich aber bereits ersetzt habe und einen LM723CN 98822 14 Pin der original ist.

An der Rückwand hab ich 2 "Dingens" mit der Bezeichnung 2N3772 99015 die ein Ordentliches Kühlgitter haben. Ein "Ding" versteckt sich noch hinter dem Kühlgitter ....schraub schraub und rasch nachgeschaut... es ist ein micro therm R20 10 (6,3)250(AC) T175.

Messungen: MicroTherm = Durchgang, 0 ohm
Linearregler-Transistoren??? Durchgang, 0 ohm

Der Micro Therm sollte demnach also wieder zurückgestellt haben.

Da ich keine 48 Volt Geräte besitze kann ich die 5 bis 8 Amps. nicht Testen ob es schaltet. Bei einem Kurzschluss knallt es ordentlich. Früher hat es ganz leise geklickt und die Spannung war für 5 Sekunden weg.


Danke für deine mithilfe :-)

ach ja, Schaltplan gibt es keinen.... wäre er im Gehäuse-Deckel gewesen??? weil der fehl schon von Anfang an :-(
« Letzte Änderung: November 02, 2010, 05:06:13 Nachmittag von SvenKurzschluss »

Offline el-haber

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #4 am: November 03, 2010, 10:16:44 Vormittag »
Hallo Sven,
dein zusatz "kurzschluß" macht Dir in der Beschreibung alle Ehre.

Also die Dingens 2N3772 sind die sogenannten Längsregler-Transistoren.
Der LM723 ist ein OpAmp / Comparator, der die Regelung erledigt. Der Ne555 ist auch ein spezieller Komparator (Fenstercomparator mit Schaltausgang über Flip-Flop und Entladetransistor - Normalerweise zum Aufbau von Zeitgebern verwendet.).
Bei Kurzschluß kann die Thermosicherung R20 10 T175 festbacken.
Das bedeutet, daß die Auslösethemperatur (hier vermutlich 175Grad - was sehr hoch ist) den Stromkreis nichtmehr unterbricht.

Schaltplan wird vermutlich eine Variante von dem Netzteil aus Elektor von 1986 sein. (siehe anderer Thread)

Die 2N3772 haben an den 2 freien Pins immer Durchgang (zumindest in eine Richtung), da es sich um Basis und Emitter handelt. Der Kollektor ist am Gehäuse. Ich nehme an, daß es sich um die alten ovalen TO-Gehäuse aus Vollmetall handelt.

Eine komplette Messung der Transistoren umfasst die Prüfung aller Diodenstrecken und des Steuerverhaltens.

Deine Angabe "läßt 48VDC und 96VAC raus" läßt darauf schließen, daß der Gleichrichter (Brückengleichrichter - schwarzer quadratischer Block unten links auf der Platine) sich verabschiedet hat. Der Ladekondensator dürfte auch seinen Teil mitbekommen haben.
Hast Du echte Wechselspannung am Ausgang oder pulsiert das nur (Brummspannung). Wie gemessen?

Ach ja - wie lange hast Du denn die defekte Endstufe betrieben? waren das Sekunden oder über mehrere Minuten /viertel-Stunde?

Cu
St.
« Letzte Änderung: November 03, 2010, 10:18:35 Vormittag von el-haber »

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #5 am: November 03, 2010, 05:24:59 Nachmittag »
Hallo el-haber

Die 2N3772 habe ich beim Blauen "C" gefunden und bestellt, sind die Ovalen.

Ebenso den R20 10 T175 und den IC LM723, werd ich gleich ersetzen sobald geliefert.

Korrekte Spannungsmessung (bin ja Elektriker :-)

Einstellbereich 250V DC gemessen +44 Volt +/- Korrekt, bei vertauschtem Messkabel -44 Volt.

Einstellbereich 250V AC gemessen 97 Volt +/- Korrekt, bei vertauschtem Messkabel  0.0 Volt.

Zuerst konnte ich gar nix machen, das Netzgerät schaltete sofort ab. Aber irgendwann ging es, wenn ich nur ganz wenig und langsam nach oben schraubte.

Die Endstufe war so 2...3 minuten dran. Hatte extra darauf geachtet, dass der Strom zwischen 1...4 A stehen bleibt.

Eigendlich wollte ich damit schauen wo den die Endstufe Rauch ablässt.... aber zmal hat es selber gerochen :-)

Offline Knolle_P [Webmaster]

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #6 am: November 04, 2010, 09:38:45 Vormittag »
Ich hatte zuletzt nen Waschmaschinenmotor an meinem Netzteil getestet und wollte mal schauen wie leistungsfähig der bei gleichstrom bei niedriger Spannung so ist.
Dachte das mein Netzteil ja sicher gegen Überspannungen gesichert sei....
Na ja es hat ne Zeit funktioniert und dann auch vollen Strom und hohe Voltzahl durchgelassen. (Ich hatte mich schon gewundert wieso der Motor plötzlich so schön schnell wurde:O)

Habe dann auch die beiden dicken Transistoren am Kühlkörper als Fehlerquelle ausgemacht.. Bzw. einen davon.
Ausgetauscht und feddisch.

Gruss, und viel Erfolg.

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #7 am: November 04, 2010, 05:37:15 Nachmittag »
Hallo Knolle, also wenn das dann wirklich "nur" so einfach ist, bin ich SEHR Froh :-) hab kein Bock das gute alte Ding entsorgen zu müssen......

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #8 am: November 05, 2010, 05:48:45 Nachmittag »
Hallo Jungs...

1. Erfolgserlebnis : IC LM723, NE555 und beide 2N3772 sind ersetzt.

Nun kommt aber überhaupt keine Spannung raus!

(vorher schnellte es ja nach oben auf volle 48 Volt...)

und nun wie weiter???

Offline el-haber

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #9 am: November 08, 2010, 09:28:36 Vormittag »
Schaltplan posten -
sorry aber aus den unscharfen Bildern zeichne ich nichts ab.
Ein wenig vorarbeit muß ich Dir da schon abverlangen.

Du hast auch weiter oben was von verfärbten Widerständen geschrieben - da ist sicher noch mehr kaputtgegangen.
Die IC's waren es wahrscheinlich nicht!


Cu st os

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #10 am: November 08, 2010, 05:33:33 Nachmittag »
Hallo el-haber

Ich verlange ja nich das du mir den Schaltplan zeichnest. Das ist ja für mich selbst zu schwer.

Ich bin Elektriker und nich Elektroniker, mit den kleinen schwachstromdingens komm ich nicht so klar. Hauptsache es Funktioniert :-)

Was meinst du? Lohnt es sich wenn ich einfach mal alle Widerstände, den Kondenser und die Dioden 1:1 ersetze? Hab ja ein gutes Sortiment an Lager, etwas Zeit und Geduld ist meine Stärke.

Offline el-haber

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #11 am: November 08, 2010, 06:27:47 Nachmittag »
>> etwas Zeit und Geduld ist meine Stärke. <<
hi,
unter diesen Voraussetzungen könnte es sich lohnen.
Aber das ist keine recht konstruktive Art der Fehlerbehebung.

Vermutlich hat sich irgendwo ein Kabel verabschiedet oder einer der Transistoren ist zu heiß gelötet worden. - Gar-keine-Spannung deutet auf grundsätzliche Probleme hin.

Du kannst für uns die Spannung hinter dem Brückengleichrichter messen. Mit der Ersatzschaltung für Wechselstrom kannst Du sogar die Brummspannung bestimmen. (Kondensator in Reihe zum Voltmeter).
Vielleicht liegt da bei schrittweisem Vorgehen schon ein Erflog in der Fehlerlösung.

Cu
st.

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #12 am: November 08, 2010, 08:40:31 Nachmittag »
Also, Spannungsmessung nach dem Wechselrichter:

AC +97 V nur von + nach -
DC +44 V von + nach - und umgekehrt gemessen -44 V.

Brummspannung (Kondensator in Serie mit Voltmeter)

AC 56V nur + nach -
DC +26V bez. -26V bei verpolter Messklemme.

Danke das auch du etwas geduld hast :-)

PS: einen BC547 B hab ich auch gleich ersetzt, der hatte sone knusprige "Krone" auf  :D
« Letzte Änderung: November 08, 2010, 08:41:37 Nachmittag von SvenKurzschluss »

Offline el-haber

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #13 am: November 09, 2010, 11:38:12 Vormittag »
AC 96V von +mach- ....... seltsames Meßgerät.

Ja - und jetzt ?

wie verteilt sich die Spannung in der Schaltung?
Welche Spannung liegt z.B. an den Basisanschlüssen der Leistungstransistoren.
Welche Spannung an den Kollektoren / Vorwiderständen der Leistungselektronik.

Cu
St

Offline SvenKurzschluss

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Labor Netzgerät Verheizt
« Antwort #14 am: November 09, 2010, 05:11:37 Nachmittag »
Hallo.

"AC 96V von +mach- ....... seltsames Meßgerät."
Pulsierender Gleichstrom ?! Zeigt halt im AC bereich nur Positive Ergebnisse an ?!

Leistungstransistoren, das sind die am Gehäuse bei den Kühlkörper?

Kollektoren / Vorwiderständen der Leistungselektronik, das zeugs auf dem Print oder die fliegenden Teile?