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Elektronik => Allgemeine Elektronik => Thema gestartet von: Rapsilla am Juli 10, 2006, 09:26:55 Nachmittag

Titel: Verstärker mit 60V?!
Beitrag von: Rapsilla am Juli 10, 2006, 09:26:55 Nachmittag
Hi leute,
ich habe vorn paar wochen ein defekten verstärker bekommen. Das netzteil hab ich ausgeschlachtet und bemessen. +/- 60V mit gnd. Kennt jemand einen verst. Schaltplan der mit 60V betrieben wird?? das netzteil würde locker einen 200W-Verst. betreiben. der trafo allein wiegt schon um die 3kg. Wäre dankbar wen sich da einer da was findet.
Titel: Verstärker mit 60V?!
Beitrag von: el-haber am Juli 11, 2006, 04:22:32 Nachmittag
Hi,
irgendwie hat sich der Link verselbständigt.

Heute Mittag hab ich schon eine Seite rausgesucht, die im Elektronik-kompendum zu finden ist.

Hier wird ein handelsüblicher IC-Verstärker (z.B. TDA2005) verwendet und treibt 2 komplementäre Transistoren. Eine Rückkopplung mit Spannungsteiler im Verhältnis der gewünschten Ausgangsspannung zur Eingangsspannung (1Vss aus Line-In - bei Dir also 2x60V/1Vss) und ein Widerstand vom Treiberausgang zum Komplementärmittelpunkt sind charakteristische Merkmale dieser Endstufe.
Sie kann dann auch noch mit mehreren Komplementärstufen parallel zueinander aufgebaut werden. (Bitte dann aber an den Emittern kleine Ausgleichswiderstände von je 2Ohm einfügen.)
Link: w w w.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_p.htm
und die Theorie dahinter:
w w w.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/endstu_t.htm

Cu
Stefano
Titel: Verstärker mit 60V?!
Beitrag von: Rapsilla am Juli 11, 2006, 07:16:39 Nachmittag
Mein netzteil liefert 2x30V und nicht 2x60V. Trotzdem danke für die links. Aber die endstufe wird doch mit 15V und 12V betrieben oder nicht??
Titel: Verstärker mit 60V?!
Beitrag von: el-haber am Juli 12, 2006, 09:34:52 Vormittag
Das ist Richtig!
Aber wenn Du genau hinsiehst, dann sollte Dir auffallen, daß die eine Spannung (15V) den OpAMP versorgt und die andere Spannung die Endstufentransistoren.
Warum?
Wenn der OpAMP voll aussteuert, dann kann er maximal (oder minimal) so gegen 0,7V unter der jeweiligen Versorgungsspannung bleiben. Diese Spannungsdifferenz soll durch die niedrigere Betriebspannung der Endstufentransistoren  ausgeglichen werden, so daß der 'volle Spannungsumfang' einer 'geregelten' Betriebsspannung an den Lautsprecher abgegeben wird.
Die Schaltung hat für meine Begriffe aber eine Unsicherheit in der Anschaltung des Lautsprechers. Üblicherweise will man verhindern, daß durch den Lautsprecher Gleichstrom fließt und schaltet daher einen 'großen' Kondensator in Reihe.

Mit einem geeigneten OpAMP als Treiberverstärker sollten deine 2x30V (60V absolut) kein Problem darstellen. Die aufgeteilte Versorgungsspannung in Treiber und Endstufe dürfte auch zu Einer vereint werden können, wenn das oben geschilderte Verhalten in Kauf genommen wird.
Die Regelung der Betriebspannung ist auch nicht unbedingt erforderlich, da durch die Gegenkopplung ohnehin nur das Nutzsignal verstärkt wird und der Brumm weitgehend ausgeregelt wird.

Beispiel: TDA2030 (+/- 18V) -> hier ist eine weitere Transistorstufe zur Anpassung notwendig.
Oder Bootstrap-Schaltung wie bei TBA820M beschieben.

CU
Titel: Verstärker mit 60V?!
Beitrag von: Rapsilla am Juli 12, 2006, 08:48:40 Nachmittag
Hab doch noch einen Schaltplan gefunden.
(http://h t t p://w w w.pitts-electronics-home.de/electron/schaltpl/audiovideo/mos-verstaerker3.gif)
Würde der gehen?? Da steht zwar 70V, aber mit 60V könnte man den doch auch betreiben oder nicht??
Wenn nicht, würde dann der gehen:
(http://h t t p://w w w.pitts-electronics-home.de/electron/schaltpl/audiovideo/mos-verstaerker2.gif)